Liebe Leser,
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im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Berliner Salon“ lädt der Think-Tank Freiblickinstitut am Dienstag, den 27. Januar 2015, zur Podiumsdiskussion „Rauchen, Trinken, Dampfen, Essen – Was ist heute erlaubt?“ in die Tilsiter Lichtspiele nach Berlin Friedrichshain. NovoArgumente ist Medienpartner der Veranstaltung.
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Es diskutieren:
· Bert Papenfuß, Schriftsteller und Spelunkier
· Detlef Petereit, Vorsitzender Bundesversammlung Genuss, Freiheit und Selbstbestimmung
· Johannes Richardt, Redaktionsleiter NovoArgumente
· Natalie Rosenke, Vorsitzende Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung e.V.
· Nils Thomsen, Tabakskollegium Berlin, Vorsitzender des Ostdeutschen Pfeifenraucherverbandes
Noch ist es legal, Alkohol zu trinken, zu rauchen und zu essen, was einem schmeckt. Trotzdem ist all dies verpönt. Zigaretten unterliegen einer hohen Strafsteuer, in Schulen werden Anti-Raucherkampagnen und Aktionstage für gesunde Ernährung organisiert. Die Verbreitung von „alkoholfreien“ Plätzen (z.B. vor Rathäusern oder an Bahnhöfen) folgt dem Schema des Rauchverbots.
Geht es um Gesundheitsaufklärung oder Verhaltensregulierung? Diese Trennung ist weniger scharf als angenommen. Das zeigte sich z.B. an dem Versuch, die E-Zigarette in die Apotheken zu verbannen. Das Argument des Passivrauchens jedenfalls lässt sich nicht aufrechterhalten.
Ist es richtig, wenn die Regierung unser Verhalten lenkt? Wird hier ein Urteil gegen all diejenigen gesprochen, die nicht nach den empfohlenen Regeln leben? Müssen wir alle „normal und gesund“ sein? Andererseits ist es vielleicht gut, wenn die Regierung uns zu mehr Verantwortung anhält, denn schließlich leben wir in einer Gemeinschaft? Erleben wir eine Revolution der Vernunft oder einen schleichenden Abbau von Freiheit und Selbstbestimmung?
Termin:
Dienstag, 27 Januar 2015
19:00 Uhr
Ort:
Programmkino Tilsiter Lichtspiele
Richard-Sorge-Str. 25a
Berlin-Friedrichshain
(U-Bahn Weberweise/ Frankfurter Tor)
Eintritt:
EUR 4,50
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Weitere Infos hier:
http://freiblickinstitut.de/aktuelles/ra...-heute-erlaubt/
Um unverbindliche Voranmeldung wird gebeten.
Beste Grüße
Johannes Richardt, Redaktionsleiter NovoArgumente
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Einige Gedanken der Podiumsdiskussion finden sich HIER:
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http://www.novo-argumente.com/magazin.ph...artikel/0001784
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Podium:
Bert Papenfuß: Schriftsteller und Spelunkier
Detlef Petereit: Geschäftsführer Bundesversammlung Genuss, Freiheit und Selbstbestimmung
Johannes Richardt, Redaktionsleiter NovoArgumente
Nils Thomsen: Tabakskollegium Berlin, Vorsitzender des Ostdeutschen Pfeifenraucherverbandes
Natalie Rosenke, Vorsitzende Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung e.V., war leider kurzfristig aufgrund der Teilnahme an einer Fernsehaufzeichnung verhindert.
Moderiert wurde die Diskussion von Prof. Dr. Stefan Chatrath (BiTS Hochschule Berlin).
Bericht:
Alkohol zu trinken, zu rauchen und zu essen, was einem schmeckt - all das ist heute zunehmend verpönt. Wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem aktuellen Bericht zum Kampf gegen „Zivilisationskrankheiten“ auffordert, funktioniert das heute nicht ohne Eingriffe in bürgerliche Freiheitsrechte.
Die Diskutanten der im Rahmen des „Berliner Salons“– bei dem NovoArgumente als Medienpartner mitwirkt – organisierten Veranstaltung sahen diese Entwicklung durchweg mit großer Skepsis. Johannes Richardt warnte vor der gegenwärtige Bevormundungspolitik. „Der Staat begegnet den Menschen wahlweise als Beschützer, Kümmerer, wohlmeinender Erzieher oder Schubser, aber kaum noch als mündigen Bürgern. Für unsere Demokratie ist das bedenklich. Das Private sollte privat bleiben.“ Sabine Beppler-Spahl vom Veranstalter, dem Berliner Think-Tank Freiblickinstitut, beklagte, „dass wir in einer großen Sanatoriumsgesellschaft“ leben, in der sich das Interesse der Menschen auf drohende eigene Gebrechen verengt. Gesundheit, wie in der Diskussion kritisch angemerkt wurde, werde immer mehr zum Selbstzweck.
Pfeifenmacher Nils Thomsen legte den Widerspruch dar, dass für manche Minderheiten Toleranz geradezu abverlangt wird, während man auf anderen Minderheiten, wie etwa Raucher, straflos eindreschen kann. Gegen eine „quasi-religiöse Abschlachterei“ der Raucher, bald der Alkoholtrinker und weiterer Gruppen, müsse man sich zur Wehr setzen. Detlef Petereit wies auf Alkoholverbote an öffentlichen Plätzen, auch in Berlin, sowie auf die Illegalisierung des Wasserpfeifenrauchens in gastronomischen und anderen Innenräumen hin. Bundesländer wie Bayern und NRW machen machen nicht einmal vor interkulturell bedeutsamen Konsumformen Halt. Die Fragen, wie einfach Menschen zu manipulieren sind und wie schnell gesellschaftliche Stimmungen umschlagen können, stellte Bert Papenfuß in den Raum.
In der Diskussion war wiederholt von bestimmten gesellschaftlichen Schichten und Milieus die Rede, die ihre Vorstellungen vom ‚richtigen Leben‘ der gesamten Gesellschaft aufoktroyieren wollen. Aus der Sicht von Johannes Richardt gilt für den Gesundheits- das gleiche wie für den Ökodiskurs: Er betrachtet den Menschen als Schädling mit Pflicht zur Selbstbeschränkung. Ein solcher Ansatz ist „im Kern antihuman“.
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